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Dementia

Demenz

geschrieben von Dr. med. Klaus-Christopher Amelung (Deutsche Demenzhilfe)


Der Begriff “Demenz” fasst viele verschiedene Krankheiten zusammen, bei denen die kognitiven Fähigkeiten, also Wahrnehmen und Denken, durch Veränderung des Gehirns eingeschränkt sind.

Bei Menschen mit Demenz lassen Gedächtnis und Erinnerungsvermögen nach. Sie nehmen ihre Umgebung schlechter wahr, Denken, Lernen und Planen sind zunehmend eingeschränkt. Menschen mit Demenz haben deshalb mit fortschreitender Krankheit immer mehr Probleme im Alltag.

Wie entsteht die Erkrankung?

Es gibt zahlreiche Faktoren, die als Auslöser einer Demenz infrage kommen. In den meisten Fällen liegen neurodegenerative Erkrankungen und/oder Durchblutungsstörungen des Gehirns zugrunde. Zu den seltenen Ursachen für eine Demenz zählen zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen, Medikamente oder Vitaminmangelzustände.


Welche Herausforderungen haben Betroffene?

Menschen, die an Demenz erkrankt sind, und ihre Angehörigen stehen vor vielen Herausforderungen: Einer der frühen Symptome von Demenz ist Gedächtnisverlust, was es schwierig macht, sich an Vergangenes zu erinnern oder Informationen zu speichern. Sie können Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Bedürfnisse auszudrücken, was zu Verwirrung und Frustration führen kann und haben oft Probleme, sich in bekannten Umgebungen zurechtzufinden. Demenz kann auch zu Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit führen, einschließlich Aggression, Angst, Depression und Paranoia. Im fortgeschrittenen Stadium der Demenz sind die meisten Menschen auf die Unterstützung anderer angewiesen, um ihren täglichen Bedarf zu decken.

Dies sind nur einige der Herausforderungen, mit denen Menschen mit Demenz konfrontiert sind:
  • Vergesslichkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Beeinträchtigung des Denkvermögens
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen
  • Verrichtungen Sprachprobleme
  • Orientierungsprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Änderung des Verhaltens und der Persönlichkeit

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder mit Demenz einzigartig ist und dass die Erfahrungen und Herausforderungen von Person zu Person variieren können. Generell ist es aber für die Patienten und ihr Umfeld schwierig, mit der Krankheit umzugehen.


Wie kann die Krankheit behandelt werden?

Leider gibt es bisher keine Heilung für Demenz. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Verwaltung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität für die betroffene Person und ihre Familie. Hier sind einige der häufigsten Behandlungsmöglichkeiten für Demenz:

Medikamentöse Behandlung: Einige Arten von Demenz können mit Medikamenten behandelt werden, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder die Symptome lindern können.

Psychotherapie: Psychotherapie kann helfen, mit Angst, Depression und anderen psychischen Problemen umzugehen, die bei Demenz auftreten können.

Gedächtnistraining und kognitive Stimulation: Gedächtnistraining und kognitive Stimulation können dazu beitragen, das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern.

Pflege und Unterstützung: Pflege und Unterstützung sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Demenz. Dazu gehören die Bereitstellung einer sicheren und vertrauten Umgebung, regelmäßige Aktivitäten und Sozialkontakte.

Ernährung und körperliche Aktivität: Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern.


DOs im Umgang mit Betroffenen

Familienmitglieder und Angehörige können eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Demenz spielen. Hier sind einige Tipps, wie sie helfen können:

Verständnis und Geduld: Demenz kann sich in Veränderungen im Verhalten und im Gedächtnis zeigen, was für Familienmitglieder und Angehörige frustrierend sein kann. Es ist wichtig, Geduld und Verständnis zu zeigen und sich daran zu erinnern, dass die Veränderungen Teil der Krankheit sind.

Kommunikation: Versuche, klare und einfache Anweisungen zu geben und zuzuhören, wenn die Person mit Demenz spricht. Vermeide es, sie zu unterbrechen oder zu korrigieren, es sei denn, es ist notwendig.

Routinen und Struktur: Versuche eine regelmäßige Routine und Struktur zu schaffen, um Verwirrung und Angst zu reduzieren.

Aktivitäten und Sozialkontakte: Versuche, die Person mit Demenz an Aktivitäten und Sozialkontakten zu beteiligen, um Isolation zu vermeiden und das Selbstwertgefühl zu stärken.

Pflege und Unterstützung: Familienmitglieder und Angehörige können wichtige Pflege- und Unterstützungsdienste bereitstellen, einschließlich der Versorgung mit grundlegenden Bedürfnissen, der Überwachung der Gesundheit und Sicherheit und der Förderung von sozialen Aktivitäten.


DON'Ts im Umgang mit Betroffenen

Im Umgang mit Demenzpatienten kann es wichtig sein, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden, um Stress und Verwirrung zu reduzieren und eine positive Umgebung zu schaffen. Hier sind einige Verhaltensweisen, die Angehörige vermeiden sollten:

Überforderung: Vermeide es, die Person mit Demenz mit zu vielen Aufgaben oder Verpflichtungen zu überfordern.

Kritik oder Korrektur: Vermeide es, die Person kritisch oder korrigierend anzusprechen. Stattdessen solltest Du Verständnis und Geduld zeigen.

Übermäßige Veränderungen: Vermeide es, die Umgebung der Person zu schnell oder stark zu verändern, da dies Verwirrung und Angst verursachen kann.

Ignorieren von Bedürfnissen: Vermeide es, die Bedürfnisse der Person zu ignorieren oder zu übergehen, wie beispielsweise den Bedarf nach Bewegung, Essen oder Pflege.

Zu viel Stress und Angst: Vermeide es, die Person mit Demenz unnötigem Stress oder Angst auszusetzen, indem Du beispielsweise schlechte Nachrichten oder Konflikte vermeidest.
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Dr. med. Klaus-Christopher Amelung

Arzt und Demenzexperte, langjähriger Leiter einer psychiatrischen Fachklinik, Gründer demenzhilfe-deutschland.de

Mail Dr. Klaus-Christopher Amelung
  • Die DEMENZHILFE DEUTSCHLAND ist eine Gemeinschaft von Menschen, die von Demenz betroffen sind, im deutschsprachigen Raum.

    Die Demenzhilfe Deutschland ist entstanden, weil die Gründer, langjährige Akteure im Gesundheitswesen, erkannt haben, dass die von Demenz Betroffenen in Deutschland ein großes Bedürfnis nach Information und Austausch haben. Dazu wollen sie mit ihrer Plattform beitragen.

    Viel Wissen über Demenz ist bereits vorhanden, und viele Betroffene haben einen umfangreichen Erfahrungsschatz gesammelt. Was oft noch fehlt, ist ein gezielter Austausch von Patienten und Angehörigen, von Therapeuten und Interessierten. Deshalb hat sich die Demenzhilfe Deutschland zum Ziel gesetzt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder das Wissen abholen kann, das für ihn in der Praxis konkret relevant ist, und seine Erfahrungen mit anderen teilt.

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